Nebel. Dieses Phänomen, dass uns manchmal die Sicht nimmt, steht in der Beliebtheitsskala wahrlich nicht weit oben. Die graue Decke kann uns in den Wintermonaten ganz schön auf die Stimmung schlagen. Um den Vitamin D-Vorrat etwas aufzufüllen, empfiehlt es sich somit, den Nebel unter sich zu lassen und in die Höhe zu steigen – dort, wo uns die Sonne willkommen heisst.
Von Oktober bis März bin ich, aus fotografischer Sicht, auch gerne direkt an der Nebelgrenze unterwegs – so geschehen auch diesen Winter. Ich liebe die Stimmungen, die sich dort im Wechselspiel mit Wind und Sonne ergeben. Trotz sorgfältiger Planung und Konsultation des Wetterberichtes steht man jedoch manchmal wortwörtlich in der grauen Suppe, oder man ist zu weit oben. Ebenfalls kann sich die Situation alle paar Minuten ändern; im Spiel mit dem Nebel ist Geduld gefragt – und oft geht man mit leeren Fotografen-Händen wieder nach Hause.
Es gibt aber auch Augenblicke, in welchen die herrschenden Bedingungen in die Karten des Fotografen spielen. So kann die Sonne kurz durch den Nebel drücken und ein goldenes Licht in die Landschaft zaubern. Auch kann er Teile der Landschaft verbergen, und nur den Blick aufs Wesentliche lenken. Es entstehen minimalistische Aufnahmen. Oder man hat Glück und der Nebel gleitet vom Wind getrieben, in Form einer Welle, sanft über die Hügel. Diese Nebelwellen mag ich besonders. Es macht nicht nur Spass, sie zu fotografieren, auch das blosse Zuschauen ist ein Schauspiel sondergleichen.
Ich werde sicher auch im nächsten Herbst wieder durch die Landschaften und über die Hügel streifen, mit dem Ziel, schöne Stimmungen aufzunehmen. Nun freue ich mich aber auf die kommenden Frühlings- und Sommermonate, wo ich sicherlich auch mit meiner Kamera unterwegs sein werde.